Der Christstollen

auch Weihnachtsstollen o. Stollen genannt.

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Bild Christstollen, Erzgebirge 2006

Der Weihnachtsstollen, auch Christstollen oder nur Stollen genannt, ist der König der Weihnachtsbäckerei. Liebevoll, mit reichlichst guten Zutaten wird er von September bis Dezember gebacken und zur Weihnachtszeit verspeist. Vielerorts wird das erste Anschneiden vom Weihnachtsstollen auf den 1. Advent gelegt und von da an in der gesamten Weihnachtszeit genüßlich verzehrt.

Wie bei vielen Dingen läßt sich seine Herkunft nicht genau belegen. Erste Aufzeichnungen gehen allerdings in das 14. Jahrhundert zurück. Vorher wird vermutet, daß dieser, wie auch der Ursprung unseres heutigen Weihnachtsfestes, auf keltisch germanische Bräuche zurückzuführen ist. Danach sollen diese Stämme ihren Göttern Gebackenes in verschiedenen Abbildungen geopfert haben.

Im Verlauf der Christianisierung wurden Götzenbilder verboten und so könnte die längliche Form unseres Stollens entstanden und allmählich dem christlichen Glauben zugeordnet worden sein. Das Aussehen unseres heutigen Stollens wird dem Christkind zugeschrieben, das in weiße Windeln gewickelt ist (Laib mit weißem Puderzucker).

Foto Weihnachtsstollen, Erzgebirge 2006

Im Jahre 1330 soll in Naumburg an der Saale der Stollen erstmals als bischhöfliches Privileg an die Bäckerzunft vergeben worden sein. Um 1474 schreibt man von einem Christstollen, der auf einer Rechnung des christlichen Bartolomäi-Hospitals auftauchte. Allerdings als Fastengebäck, welches nur aus Hafer, Mehl und Wasser bestand.

Dem Kurfürst Ernst von Sachsen und seinem Bruder Albrecht sei es zu verdanken, daß die strengen katholischen Dogmen (z.B. das Adventsfasten), aufgrund ihres Bittbriefes an den Papst, etwas gelockert wurden. Von nun an durfte mit kirchlicher Erlaubnis - dem s. g. Butterbrief des Heiligen Vaters - und einem angemessenen Bußgeld dem Stollen bzw. Striezel Milch und Butter beigemengt werden.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Stollen / Striezel auf Weihnachtsmärkten angeboten. Einer der berühmtesten ist der Dresdner Striezelmarkt (1474). Aufgrund des regen Handelsverkehrs im 17. Jahrhundert kamen mehr und mehr ausländische Gewürze zu uns, die auch den Christstollen verfeinerten und seinen besonderen Geschmack prägten. Die große Vielfalt und Fülle unserer heutigen Stollen entstand allerdings erst im letzten Jahrhundert.

Besucht man heute eine Bäckerei zur Weihnachtszeit, so liegen verschiedenste Varianten von Stollen in den Regalen, so z.B. Mohnstollen, Marzipanstollen, Nugatstollen, Butterstollen, Butter-Mandel-Stollen, Rosinenstollen, Christstollen mit Zuckerguß oder Schokoladenglasur, gezuckert oder Diätstollen usw. Viele Regionen pflegen ihren eigenen, traditionellen Weihnachtsstollen und schützen sein Rezept.

Ein Weihnachtsstollen im Erzgebirge zum Beispiel kann u.a. Zutaten wie: lauwarme Milch, Hefe, Zucker, Mehl, weiche Butter, ein Ei, etwas Salz, abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone, das Mark einer Vanilleschote, Kardamon, Muskat, Nelken, Rosinen, Korinthen, Orangeat, Zitronat, gemahlene und gehackte Mandeln, Marzipanrohmasse, Bittermandelaroma ... enthalten.

Zum "Buttern" benötigt man zerlassene Butter, die auf den fertigen Stollen aufgetragen und mit Puderzucker bestreut wird.

Foto Weihnachtlicher Stollen, Erzgebirge 2006

Um den leckeren Christstollen in weihnachtlicher Kaffeerunde genießen zu können, sollte er vor dem Austrocknen geschützt werden. Am besten lagert der Weihnachtsstollen in seiner Originalverpackung bei 3° bis 10° C z. B. im Kühlschrank oder auf dem Balkon. Vor dem ersten Anschneiden sollte er zwei bis drei Wochen gelagert, um dann mit einem scharfen Stollenmesser in der Mitte geteilt und portionsweise in kleine "Schnittchen" zerlegt werden. Nicht zu viel abschneiden, da sonst nicht verzehrte Stückchen schnell austrocknen und an Geschmack verlieren. Die beiden restlichen Hälften wieder zusammenschieben und kühl lagern.

   

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