Schafe und Ziegen

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Nutzung und Zucht von Schafen
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Als Vorfahren unserer Hausschafe gelten die Wildschafe. Zu den heutigen Vertretern werden das Armenische Wildschaf (Kaukasus, Iran, Irak), das Mufflon (Korsika, Sardinien) und das Zypernwildschaf (Zypern) gezählt. Die Nutzung des Schafes als eines der ältesten Haustiere soll erstmals in Kleinasien erwähnt worden sein. Die Zucht des Hausschafes wurde durch seine vielseitige Nutzbarkeit begründet. So konnte es Fleisch, Wolle, Milch, Schafskäse und Talg liefern.

Arten: Schaf, Foto 2008

Schafe gehören zur Ordnung der Paarhufer, d.h. sie besitzen eine gerade Anzahl von Zehen an ihrem Fuß, und die Mittelachse ihres Beines befindet sich zwischen der dritten und vierten Zehe. Diese wiederum sind am stärksten ausgeprägt. Die erste Zehe fehlt und die zweite und fünfte Zehe ist stark zurückgebildet. Sie berühren den Boden nicht mehr und werden auch "Afterzehen" genannt.

Da Schafe einen mehrteiligen Magen besitzen, zählt man sie zur Unterordnung der Wiederkäuer. Neben Büffel, Bisons, Antilopen, Gazellen, Rindern und Ziegen gehören Schafe zur Familie der Hornträger. Wie der Name schon sagt, kennzeichnet diese Familie die Hornbildung am Kopf.

Rassen: Schaf, Bild 2009

Das männliche Schaf nennt man Bock oder Widder. Das weibliche Schaf, welches bereits Junge zur Welt gebracht hat, heißt Mutterschaf oder Aue und das noch nicht einjährige Jungtier nennt man Lamm. Ein kastriertes Männchen wird als Hammel bezeichnet.

Die Lebenserwartung der Schafe kann zwischen 10 bis 12 Jahren liegen, wobei diese stark von der Abnutzung der Zähne abhängig ist. In einigen Quellen wird sogar von einer 20-jährigen Lebenserwartung gesprochen. Allerdings soll ein Mutterschaf durchschnittlich nur 5 bis 6 Jahre alt werden. Schafe sind eng mit den Ziegen verwandt, können aber nicht miteinander gekreuzt werden.

Ziegen Rassen, Foto 2008 - Ziegen sind enge Verwandte von Schafen.

Dem Lamm wird in der Religion eine besondere Rolle zugeschrieben. Es gilt als "Alt-Testamentliches Opfertier", dessen Bedeutung im jüdischen Passah begründet sei. Zu diesem Fest sollte jede Familie ein Lamm opfern, braten und verspeisen. Auch zum christlichen Osterfest werden zahlreiche Lämmer "geopfert" und in zahlreichen Variationen serviert. (Jesus == Lamm Gottes)

Zucht: neugeborenes Lamm (l), Mutterschaf mit Lamm (r), Fotos 2008

Töne von einem Lamm

Unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit haben sich heute einige Rassen durchgesetzt und andere sind wiederum vom Aussterben bedroht. Diese werden in der "Roten Liste" für bedrohte Tierarten geführt. Weltweit geht man von ca. einer Milliarde Schafe aus (Stand 1999), wovon der größte Teil mit ca. 378 Mio. Tiere in Asien und ca. 240 Mio. Tiere in Afrika lebt.

Australien und Neuseeland bilden zusammen den drittgrößten Bestand mit 166 Mio. Tieren. Der Schafbestand in der EU liegt bei 114 Mio. (Deutschland bei ca. 2 Mio.) und Südamerika bei ca. 81 Mio. Der Restbestand teilt sich weltweit auf.

Töne einer Schafherde

Vom Aussterben bedrohte Schaf-Rassen Deutschlands, herausgegeben von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) Stand Januar 2005:

Skudde
Steinschaf
Waldschaf
Brillenschaf
Leineschaf (alte Zucht-Richtung)
Weiße gehörnte Heidschnucke
Braunes Bergschaf
Weißes Bergschaf
Bentheimer Landschaf
Rauhwolliges Pommersches Landschaf
Weiße hornlose Heidschnucke (Moorschnucke)

Das Bentheimer Landschaf ist zur "Rasse des Jahres 2005" aus der "Roten Liste" der bedrohten Tier-Arten gewählt worden.

Löst Ihr das Schafs-Puzzle?

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Die Haut des Schafes ist mit dicken Haaren umgeben, die man als Schafwolle bezeichnet. Die Fasern sind natürlich, elastisch, knitterarm und beständig. Sie können bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben sowie Wärme sehr gut halten.

Während früher hauptsächlich Schafwolle zur Herstellung von Bekleidung genutzt wurde, sind es heute pflanzliche Rohstoffe wie, z. B. Baumwolle und Leinen oder Chemiefasern wie Polyamid und Polyester...

Ein bis zwei Mal kann ein Schaf pro Jahr geschoren werden. Die Qualität dieser Schurwolle, so nennt man Wolle von lebend geschorenen Tieren, teilt sich in ca. zwei Drittel Wollvlies und einem Drittel Abfallwolle auf. Wird ein Lamm im Alter von maximal einem halben Jahr zum ersten Mal geschoren, bezeichnet man diese reine und besonders weiche Wolle als Lambswool. Aufgrund der schuppigen Oberfläche der Schafwolle kann es bei verschiedenen Wollarten zu einem unangenehmen Kratzen auf der Haut kommen.

Die Qualität der Schurwolle wird wie folgt unterschieden: Merinowolle, Crossbredwolle, Langwolle, Kurzwolle und Grobwolle. Merinowolle gilt als die hochwertigste Wolle, da sie aufgrund ihrer Kräuselung am feinsten ist.

Rund 40 Prozent der gesamten Weltproduktion an Schafwolle sollen vom australischen Merinoschaf stammen. Neben den Wollschafen liefern die Lämmer der Karakulschafe die beliebten Persianerfelle. Um das gelockte Fell zu erhalten, müssen diese Jungtiere bereits in der ersten Lebenswoche geschlachtet werden.

Züchten: Schafe Rassen, Foto 2008 - "Zwei Mutter-Schafe warten auf Ihr Lamm."

Seit ca. 7000 Jahren sollen die Menschen nachweislich "Wollhaare" für Bekleidungszecke nutzen. Diese Eiweiß- oder Proteinfasern bestehen aus mindestens 19 Aminosäuren, die mit einem hauchdünnen Häutchen, der "Epicuticula" umgeben sind. Diese ist verantwortlich für die gute Wasserabweisung. Das durch die Kräuselung der Fasern entstandene Luftpolster, bedingt durch den zellinternen Aufbau der Eiweißmolekühle, gewährleistet die Kälte- bzw. Wärmeisolation. Das Wollfett, auch Lanolin genannt, ist selbstreinigend und antibakteriell.

Nach dem mühsamen Scheren der Schafe wird die Schurwolle sortiert, mehrfach gewaschen, gekämmt, gefärbt oder gebleicht und versponnen. Aus diesen Fäden können dann per Hand oder maschinell Stoffe gewebt oder Strickwaren und Teppiche hergestellt werden.

Die Herstellung von Filz oder Vlies ist ebenfalls möglich. Das Handfilzen wird als eine der ältesten textilen Techniken bezeichnet. Dabei wurden die tierischen Haare (z. B. Schafwolle) durch Schlagen bzw. Reiben in warmer Flüssigkeit verfilzt. Einer der weltweit größten Wollelieferanten ist Neuseeland. Die ca. 45 Millionen Schafe produzieren jährlich rund 180 000 t Wolle und sind damit eins der wichtigsten Standbeine der neuseeländischen Landwirtschaft.

Nutzung und Zucht von Schafen in Deutschland

Rassen Schafe, Bilder auf Helgoland 2009 (l) und im Erzgebirge 2008 (r)

Aufgrund der Verdrängung der Schafwolle durch die Pflanzen- und Kunstfasern und der Massentierhaltung in Neuseeland und Australien, hat ein Preisverfall für Schafwolle stattgefunden. Der Preis für 1 kg Schafwolle ist seit 1950 um 60 bis 75 Prozent drastisch zurückgegangen, so daß kaum noch die Kosten des Scherens davon bezahlt werden können.

Dadurch liegt in Deutschland die Nutzung der Schafe nun hauptsächlich im Bereich der Lämmermast oder in der ökologischen Landschaftspflege. Es gibt Wanderschäfereien, Standweiden und Umtriebsweiden, die dem Zweck dienen, schwer zugängliche, verbuschte, trittempfindliche oder geschützte Gebiete "abzumähen", um eine Verwilderung bzw. Versteppung zu vermeiden. Das Freßverhalten der Schafe ist diesbezüglich besonders geeignet, da sie ihr Futter mit den beweglichen Lippen aussuchen, festhalten und mit einem sehr kräftigen Ruck abreißen. Damit selektieren sie die Pflanzen besonders fein mit einem tiefen Abbiß.

Schafsmilch

Die Milch des Schafes gilt als sehr gehaltvoll, sahnig und ohne Beigeschmack. Aus ihr können Joghurt, Käse, Kefir, Quark und Butter hergestellt werden.

Einige tierische Milcharten im Vergleich

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Milchart Wasser % Milchzucker % Fett % Eiweiß %
Schafs-milch 80,7 4,8 7,4 5,5
Esels-milch 91,5 6,1 0,6 1,4
Kuh-milch 87,3 4,8 3,7 3,4
Ziegen-milch 86,8 4,1 4,5 2,9
Rentier-milch 66,9 2,8 16,9 11,5

Einen neuen Aspekt findet die Schafwolle im Baubereich. Seit den 90er Jahren wird in Deutschland Schafwolle zu Vlies- und Filzbahnen verarbeitet und als Dämmung, Trittschall-Dämmplatte oder Stopfwolle angeboten. Damit bietet sie eine Alternative zu herkömmlichen Dämmstoffen. Des Weiteren soll Schafwolle, aufgrund seines aus 95 Prozent bestehenden Proteinaufbaus, mit Formaldehyd reagieren und dieses fest binden. Dadurch wird sie auch zur Geruchsneutralisation und Sanierung formaldehydbelasteter Gebäude eingesetzt.

Das Naturprodukt Schafwolle ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff, der nach seiner Nutzung kompostiert oder wiederverwendet werden kann. Für den Fall, daß Zusätze gegen Insektenbefall oder Brandschutz zugesetzt wurden, muß diese allerdings entsprechend entsorgt werden. Der größte Nachteil liegt wie bei vielen naturbelassenen Produkten in der Preisintensität.

Aufgrund der hohen Preise werden diese Dämmstoffe leider wenig angenommen und die Anzahl der Hersteller am Markt hat sehr abgenommen. Neuerdings wird eine neue, preisgünstigere Methode getestet. Dabei handelt es sich um die Wolle als Einzelfaser bzw. in Kombination mit Hanf, die vom Fachbetrieb eingeblasen wird.

Einige Schaf Arten bzw. Rassen:

Wildschafe
Armenisches Wildschaf
Mufflon
Zypernwildschaf

Hausschafe
Skudde
Alpines Steinschaf
Waldschaf
Kärntner Brillenschaf
Leineschaf
Weiße gehörnte Heidschnucke
Braunes Bergschaf
Weißes Bergschaf
Bentheimer Landschaf
Rauhwolliges Pommersches Landschaf
Weiße hornlose Heidschnucke (Moorschnucke)
Merinoschaf
Karakulschafe

und viele mehr.

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