Der Storch

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Bild: Storch auf Nahrungssuche

Der Weisstorch gilt als einer der bekanntesten und beliebtesten Vögel unserer Heimat. Als Glücksbringer, ehelicher Friedensstifter und Frühlingsbote ist er immer gern gesehen und herzlich willkommen. Schon die Kleinsten wissen um seinen Ruf und wünschen sich - lt. uralter Überlieferung - vom ihm ihr Geschwisterchen.

Storch, Storch Guter - bring mir einen Bruder. Storch, Storch Bester - bring mir eine Schwester.

Auch so manches Elternteil greift heut noch gern, in der Hoffnung eventuell peinlichen Fragen aus dem Wege zu gehen, auf den lieben, guten Klapperstorch, der die kleinen Babies bringt, zurück.

Unsere Störche gehören zur artenreichsten Klasse der Landwirbeltiere, zu den Vögeln. Aufgrund fossiler Funde vermuten Wissenschaftler, daß bereits vor 50 Millionen Jahren erste Verwandte vom Storch auf der Erde lebten.

Heutige Exemplare erkennt man an ihren langen, spitzen Schnäbeln und sehr langen Beinen. Sie schreiten anmutig über Wiesen und Auen auf der Suche nach Insekten, Reptilien, Fischen oder Fröschen.

Fotos: Ein Weisstorch und seine "Nahrung"

Diese Vogelfamilie mit 6 Gattungen und 19 Arten ist, ausgenommen von Ozeanien der Antarktis und Neuseeland, weltweit verbreitet. Hauptsächlich findet man Störche in den Tropen und Subtropen.

Bild: zwei Weisstörche

6 Gattungen Störche mit ihren Arten

Eigentliche Störche
(Abdimstorch, Maguaristorch, Schwarzstorch, Weisstorch, Höckerstorch, Wollhalsstorch, Schwarzschnabelstorch)

Großstörche
(Sattelstorch, Riesenstorch)

Nimmersatte
(Waldstorch, Milchstorch, Buntstorch, Nimmersatt)

Klaffschnäbel
(Mohrenklaffschnabel, Silberklaffschnabel)

Marabus
(Sunda-Marabu, Marabu, Argala-Marabu)

Jabirus
(Jabiru)

In unserer gemäßigten Klimazone trifft man in den Sommermonaten den Weisstorch und den scheuen Schwarzstorch aus der Gattung der "Eigentlichen Störche" an. Die kalte Jahreszeit verbringen die Tiere in warmen Überwinterungsgebieten Afrikas. Um ihre Winterquartiere erreichen zu können, müssen sie enorme Flugstrecken von bis zu 10.000 km überstehen und sind dabei großen Strapazen ausgesetzt. Als Langstreckenzieher haben unsere Störche zwei Flugrouten. Ein Teil zieht nach Westen und überquert auf dem Weg nach Afrika die Straße von Gibraltar. Sie werden deshalb als Westzieher bezeichnet. Der andere Teil zieht nach Osten über den Bosporus und wird Ostzieher genannt.

Fotos: Weisstörche

Im Gegensatz zum hochgelobten Weisstorch wurde von je her dem Schwarzstorch nichts Gutes nachgesagt. Dieser Aberglaube ist mancherorts bis heute tief verwurzelt und könnte im Aussehen des Schwarzstorches und seiner recht menschenscheuen Art begründet sein.

Die Schwarzstörche besitzen ein glänzend schwarzes Gefieder. Bei den Altvögeln schimmert es je nach Lichteinfall metallisch grün. Nur der Brust- und Bauchbereich sowie die Unterseite der bauchnahen Flügel und des Schwanzes sind weiß gefiedert. Ihr langer Schnabel und die langen Beine sind während der Paarungszeit dunkelrot, danach eher rötlich matt.

Mit einer Körperhöhe von etwa 95 cm und ca. 2,5 bis 3 kg Körpergewicht sowie einer Flügelspannweite von knapp 2 m gilt er als 10 - 20 Prozent kleiner und leichter als sein weißer Artgenosse. Allerdings verschafft ihm dieser Größenunterschied mehr Wendigkeit beim Fliegen und mehr Manövrierfähigkeit beim Landeanflug auf sein Nest.

Der scheue Schwarzstorch brütet nur in ungestörter Umgebung mit naturbelassenen Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten oder Flußniederungen. Sein Nest findet man in den Wipfeln alter, lichter Bäume. Von dort aus geht das Brutpaar in einem Gebiet von bis zu 250 km2 auf Nahrungssuche.

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Die Weisstörche gelten als die größeren Vertreter mit einer Körperhöhe bis zu 1 m. Sie erreichen eine Flügelspannweite von ca. 2 - 2,20 m und wiegen 2,5 - 4,5 kg. Das Federkleid ist - wie der Name schon sagt - bis auf die schwarzen Schwungfedern an den Flügeln - weiß. Die langen Beine und der nach vorn spitzverlaufende Schnabel sind während der Balz rot und danach schwach rötlich.

Adebar (Glücksbringer), so wie der Weisstorch früher oft genannt wurde, ist im Vergleich zu seinem scheuen Verwandten - dem Schwarzstorch - ein Kulturfolger, der gern in der Nähe von Menschen nistet. Haus- oder Scheunendächer, Essen und alte Baumstümpfe in der Nähe von Feuchtgebieten werden gern als Nistplatz gewählt, zu denen er jedes Jahr zurückkehrt.

Foto: ausgediente Industrieesse als Nistplatz eines Weisstorchpaares

Es wird angenommen, daß diese Nistplatztreue auch die monogame Partnertreue zur Folge hat, da beide Störche immer zum selben Nest zurückkehren. Sollte ein anderer Weisstorch einmal sein Nest streitig machen wollen, so kann der sonst so friedliebende Vogel seinen Horst heftig verteidigen.

Da die Stimme des weißen Storches nur schwach ausgebildet ist, verständigt er sich durch das Klappern mit seinem Schnabel. Dabei beugt er seinen Kopf so weit nach hinten bis er den Rücken berührt. Besonders "geklappert" wird zur Balz. Meist wird danach die Paarung im gemeinsamen Nest vollzogen. Die Brutzeit ist von Anfang April bis Anfang August und bringt meistens 3 - 5 Eier hervor. Nach 32 bis 33 Tagen gemeinsamen Brütens schlüpfen dann die Kleinen. Sie werden ca. 2 Monate im Nest versorgt, bevor sie dann im Juli erste Flugversuche unternehmen und schon bald Ihren Eltern auf der Nahrungssuche folgen. Ca. 14 Tage vor den Altvögeln macht sich der Nachwuchs auf nach Afrika. Dort bleiben sie dann zwei bis drei Jahre und kommen erst zu ihrer eigenen Paarungszeit wieder.

Fotos: Weisstörche am Nistplatz

Bestandszahlen Weisstorch
Im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln hat sich der Bestand der Weisstörche in den letzten Jahrzehnten erholt. Trotzdem wurde der Weisstorch vom NABU zum zweiten Mal in die Rote Liste der bedrohten Vogelarten in Deutschland aufgenommen und zum Vogel des Jahres ausgerufen. So im Jahr 1984 und 1994. Denn laut NABU Deutschland liegen die Bestandszahlen (Stand 2000) bei nur knapp 50 Prozent im Vergleich zu 1934. In Zahlen sind das ca. 4300 - 4400 Brutpaare. Den tiefsten Bestand zählte man Mitte der 80er Jahre mit ca. 3000 Storchenpaaren.

Weltweit wurde der "Internationale Weisstorchzensus" ins Leben gerufen, der 2004 / 2005 zum sechsten Male eine Bestandszählung aller Weisstorchpaare durchführte. An diesem Forschungsprojekt nehmen inzwischen Tierschützer aus 39 Ländern teil.

Bei der vorletzten Zählung in den Jahren 1994 / 95 konnten rund 166.000 Brutpaare registriert werden. Das waren über 20 Prozent mehr Weisstörche als 10 Jahre zuvor. Jetzt bleibt zu hoffen, daß dieser erfreuliche Trend auch von den neuesten Zählungen bestätigt wird. Weit über die Hälfte dieser Störche lebt in Osteuropa. Polen gilt dabei als "Staat der Störche". Zählungen ergaben, daß ca. ein Viertel des Weltbestandes dort lebt. Als Grund nennt man die idealen Lebensbedingungen in den Masuren.

Bilder: naturbelassener Lebensraum für Störche

Bestandszahlen Schwarzstorch
Mit weltweit maximal 40.000 Vögeln gilt der Schwarzstorch als eine seltene Tierart. Rund die Hälfte davon ist in Europa zu verzeichnen. In Deutschland ergaben letzte Zählungen im Jahre 2004 einen Bestand von ca. 450 Brutpaaren. Auch hier ist eine Erholung des Bestandes seit den 70er Jahren zu erkennen, denn damals waren lediglich noch ca. 50 Paare zählbar.

Gefahren für beide Arten
Forscher befürchten, daß mit dem Beitritt zahlreicher osteuropäischer Länder in die EU ein Einschnitt in die Lebensräume erfolgen wird. So z.B. durch die EU-Agrarpolitik oder durch Ausbau der Infrastruktur, die einen erheblichen Lebensraumverlust zur Folge hätten. Da die Bestandserholung in unserem Land auf den Zuzug neuer Vögel aus Gebieten mit Bruterfolg kommen soll und nicht auf die Erholung eigener Bestände zurückgeführt wird, liegt die Vermutung nahe, daß auch unsere Storchenpopulation durch diese befürchteten Veränderungen leiden könnte.

Eine große Unfallquelle stellen die zahlreichen Strommasten und Überlandleitungen dar. Knapp zwei Drittel aller tödliche Unfälle gehen von diesen aus. Besonders häufig verenden noch unerfahrene Jungstörche an ihnen. Aber auch Windkraftanlagen setzten dem Bestand zu.

Die Trockenlegung vieler Landstriche und die sehr hohen Umweltbelastungen durch viel zu intensive Landwirtschaft verringern und zerstören weiterhin den natürlichen Lebensraum dieser Vögel, aber auch den Lebensraum anderer Tierarten.

Während ihres langen Zuges in die Winterquartiere lauern ebenfalls zahlreiche Gefahren auf sie. Dürreperioden in Regionen Afrikas, in denen die Tiere kaum Nahrung und Wasser finden und deshalb verenden müssen oder verspätet und kraftlos zurückkehren. Oftmals bleibt dann auch der wichtige Bruterfolg aus.

In Europa längst verbotene, aber in Afrika bei der Bekämpfung von Insekten eingesetzte chemische Pflanzenschutzmittel vergiften die Nahrungsinsekten und damit die Störche. Aber auch Menschen jagen oder verspeisen sie.

Seit April 2004 wird vom NABU und ECE eine Wanderausstellung über die Weisstörche präsentiert. Um eine möglichst große und vielschichtige Menschenmenge anzusprechen und diese für den Naturschutz zu sensibilisieren, wird sie bundesweit innerhalb von drei Jahren in mehr als 20 Einkaufszentren zu sehen sein.

Die Ausstellung ist in sieben Themenbereiche aufgegliedert und wird von vielen Bildern, Präparaten und Nachbauten anschaulich dargestellt. So werden z. B. der Lebensraum, der Speiseplan oder die Geschichte von "Adebar" präsentiert. Begonnen hat diese Wanderausstellung 2004 in Hamburg und soll bis September 2006 noch in vielen deutschen Städten zu sehen sein. (z. B. in Frankfurt Magdeburg, Nürnberg und Remscheid)

Storch

Nun bleibt zu hoffen, daß alle Bemühungen der Natur- und Tierschützer fruchten und der Lebensraum der Störche weiterhin erhalten werden kann. Allen Tieren zuliebe!

Hier einige Storch Arten:

Weißstorch

Schwarzstorch

Höckerstorch

Schwarzschnabelstorch

Maguaristorch

Wollhalsstorch

Abdimstorch

Riesenstorch

Sattelstorch

Buntstorch

Milchstorch

Nimmersatt

Waldstorch

Silberklaffschnabel

Mohrenklaffschnabel

Marabu

Sunda-Marabu

Argala-Marabu

Jabiru

und viele mehr...

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